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Antivandalismus-Programm

Ansprechpartner

Fachanleiter
Steffen Paatz

Tel.
0151 55119800       

Adresse:
DRK Kreisverband Delitzsch e.V.
Jugendhaus Nord, YOZ
Antivandalismus-Programm
Sachsenstraße 6
04509 Delitzsch
 

Zu den zentralen Lebensvorstellungen der meisten jungen Menschen gehören eine qualifizierte Ausbildung sowie eine existenzsichernde Arbeit. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene, ohne Schulabschluss und ohne abgeschlossene Berufsausbildung, tragen ein hohes Arbeitslosigkeitsrisiko, weil sie den Eingangsanforderungen der Betriebe und Firmen nicht genügen und in der Konkurrenz mit höher Qualifizierten unterliegen.

Stoppt den Vandalismus!

Träger des Antivandalismus-Programms ist der DRK-Kreisverband Delitzsch e.V..
Er ist Mitglied im DRK- Landesverband Sachsen e.V. und somit anerkannter Träger der Jugendhilfe. Dieses Projekt soll bis zu 8 Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren

aus Delitzsch und der unmittelbaren Umgebung die Möglichkeit bieten, einer sinnvollen, arbeitsweltbezogenen und qualifizierenden Beschäftigung unter fachlicher Anleitung nachzugehen.
Die Bahnstationen und ÖPNV-Haltestellen im Landkreis Nordsachsen wirken oft im Erscheinungsbild nicht zeitgemäß und sind durch Vandalismus stark beeinträchtigt. Dies betrifft nicht nur die unmittelbaren Verkehrsanlagen der Deutschen Bahn AG, sondern auch angrenzende Flächen sowie die Zugänge und Umfelder der einzelnen Bahnstationen und Wartebereiche an den Bushaltestellen. Für die Fahrgäste ist diese Situation oftmals abschreckend, neue Fahrgäste sind so kaum zu gewinnen.

Da größere Modernisierungen erst mittel- bis langfristig vorgesehen oder aufgrund fehlender Finanzausstattung derzeit unsicher sind, besteht hier ein kurzfristiger Handlungsbedarf. Das Programm beinhaltet Pflege- und Verschönerungsarbeiten auf ausgewählten Bahnstationen
und Bushaltestellen im Landkreis Nordsachsen, die durch besonders benachteiligte, ausbildungs- und arbeitslose junge Menschen zwischen 16-25 Jahre unter fachlicher Anleitung durchgeführt werden sollten.
Die Maßnahmen des Programms sind zusätzliche Tätigkeiten, welche nicht die Regelleistungen der
DB AG oder Kommunen (Reinigung, Instandhaltung, etc.) und die Aufrechterhaltung des Stationsbetriebes beeinflussen.

Arbeitsweltbezogene Jugendsozialarbeit

Viele Jugendliche und junge Erwachsene sind - teilweise seit längerer Zeit - arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht. Dies betrifft vor allem benachteiligte junge Menschen, die aufgrund persönlicher-biografischer, familiärer und allgemein-gesellschaftlicher Entwicklung

für ihre berufliche sowie soziale (Re-) Integration besonderer sozialer praxisorientierter Hilfen bedürfen. Viele von ihnen werden von den vorhandenen Angeboten zur beruflichen Eingliederung nicht (mehr) erreicht bzw. wollen und können diese noch nicht in Anspruch nehmen und haben sich aufgrund dessen z.T. vollständig zurückgezogen. Bei vielen ist der Glaube an die eigenen Fähigkeiten – zumindest was das Lernen und Leisten betrifft – verloren gegangen. Meist befinden sie sich in besonders schwierigen sozialen
Lebenssituationen.
Das Antivandalismus-Programm richtet sich an ausbildungs- und arbeitslose benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren aus der unmittelbaren Umgebung.

Hierzu gehören hauptsächlich:

  • Abbrecher berufsvorbereitender und -bildender Maßnahmen
  • Ausbildungsabbrecher
  • Jugendliche und Erwachsene mit fehlenden oder kaum verwertbaren Schulabschlüssen
  • Langzeitarbeitslose
  • ehemalige Förderschüler, hauptsächlich aus Lernförderschulen
  • ehemals Drogenabhängige und Straffällige
  • junge Menschen mit Entwicklungs- und Verhaltensstörungen sowie
  • Jugendliche und Erwachsene ohne festen Wohnsitz

Gemeinsam ist allen ein erhöhter sozialpädagogischer Begleitungs- und Unterstützungsbedarf. Ein Großteil der Teilnehmer/innen kommt aus Einrichtungen und Projekten der Jugendhilfe, vermittelt durch den ARGE sowie die direkten Bezugs- und Betreuungspersonen von Jugendberatungsstellen
(z. B. AWO) und der Justiz sowie aus der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie (Komm-Struktur). Ebenso erfolgt der Zugang einzelner junger Menschen selbstständig.

Die Teilnehmer/innen müssen ihre Vollzeitschulpflicht erfüllt haben.

Ziele der Arbeit mit sozialpädagogischem Ansatz

Da Arbeit und Beruf elementare Bestandteile in der Lebensplanung junger Menschen sind, ist das Leitziel die Heranführung und Eingliederung in das Ausbildungs-, Qualifizierung- und Beschäftigungssystem im Sinne einer dauerhaften beruflichen sowie sozialen Integration, verbunden mit der Persönlichkeitsförderung durch individuelle sozialpädagogische Unterstützung.

Daraus ergeben sich folgende Hauptziele:

  • Befähigung der Teilnehmer/innen zur Analyse der eigenen Lebenssituation, Erkennen eigener Stärken und Schwächen
  • Erarbeitung von individuellen Lösungsstrategien zur Problembewältigung
    (u. a. Aufbau eines persönlichen sowie institutionellen Netzwerkes)
  • Förderung lebenspraktischer Fertigkeiten (z. B. Umgang mit Geld, Tagesstruktur, Umgang mit Ämtern und Behörden)
  • Befähigung zur eigenverantwortlichen und selbstständigen Lebensführung
  • Förderung persönlicher Kompetenzen (z. B. Motivation, Leistungsfähigkeit, „Primärtugenden“)
  • Förderung sozialer Kompetenzen (z. B. Problemlösung, Arbeitsorganisation)
  • Entwicklung von Selbstachtung und Selbstvertrauen
  • Förderung der Chancengleichheit von benachteiligten jungen Männern und Frauen
  • Berufsorientierung / Berufsfindung
  • Arbeitsweltbezogene, praktische Qualifizierung
  • Hinführung zu Berufsberatung und/oder Arbeitsvermittlung
  • Motivation zur Aufnahme einer Berufsvorbereitung, Ausbildung, Qualifizierung, Beschäftigung
  • Vermittlung in Berufsvorbereitung, Ausbildung, Qualifizierung und Arbeit

Methoden und Didaktik

Das unterschwellige Beschäftigungsprojekt bietet die Möglichkeit, Arbeit (wieder) kennenzulernen, dauerhaft zu trainieren und sich so beruflich zu orientieren. Interessierte können in den Bereichen Metall, Garten- und Landschaftspflege, Bauhilfstätigkeiten sowie Betreuung und Pflege einer
regelmäßigen und sinnvollen Beschäftigung unter fachlicher Anleitung nachgehen.

Die jungen Menschen werden da abgeholt, wo sie stehen. Ihre konkrete Lebenssituation, ihre individuellen Bedürfnisse und Kompetenzen sowie ihre Lebensplanung sind der Ausgangspunkt sozialpädagogischen Handelns. Während der gesamten Aufenthaltsdauer im Projekt werden die Teilnehmer/innen begleitend betreut, sie erleben so Kontinuität und Verlässlichkeit seitens des Fachanleiters sowie der handwerklichen Fachkräfte.

Aufenthaltsdauer

Die Teilnahme sollte in der Regel eine Dauer von sechs Monaten nicht übersteigen. Ein- und Ausstiege sind flexibel, da die Übergänge in passgenaue Angebote zeitnah erfolgen sollen.

Leistungsumfang

Arbeiten im Freien

  • Entfernung (manuell, ohne technische Hilfsmittel) und/oder Überdeckung von störenden Graffitis und sonstigen Schmierereien auf Ausstattungseinrichtungen, Fahrkartenautomaten, Tunnelwänden sowie in Treppenaufgängen,etc.

im Bereich der festgelegten Verkehrsstationen der DB AG sowie an Bahnhofsvorplätzen, Bushaltestellen und sonstigen ÖPNV-Einrichtungen im kommunalen Bereich

  • Beräumung und Entsorgung von Altanlagen, Gestrüpp, Unrat, etc.
  • Vegetationspflege und Gehölzrückschnitt, Aufarbeitung von Bänken
  • Einzelne Begrünung von Fassaden, Wänden und Mauern mit Kletterpflanzen
  • Arbeiten in geschlossenen Räumen (vornehmlich in Schlechtwetterperioden)
  • Beräumung und Entrümpelung von Gebäuden
  • ausbessernde Kleinreparaturen

Sachliche Ausstattung

  • ein Kleinbus
  • Technische Geräte / Werkzeug
  • Arbeitsschutzkleidung

Personelle Ausstattung

Dem besonderen Förderbedarf der Zielgruppe entsprechend liegt der Personalschlüssel bei maximal 8 Teilnehmer/innen und einem Fachanleiter. Bei Bedarf kann ein Sozialpädagoge hinzugezogen werden.

Arbeitszeit und Aufwandsentschädigung

Mo.-Fr. von 8.00 bis max. 14.00 Uhr, bis 30 Euro pro Woche