Eine Ikone verlässt die Bühne des Rettungswesens
Am Jahresende verlässt Andreas Schulze unseren Kreisverband und geht nach 39 Jahren hauptamtlicher Rettung in Rente. Am 13.12.2022 nutzten Weggefährten und Mitarbeiter eine kleine Abschiedsrunde, um noch einmal mit ihm gemeinsam zurück zu blicken.

Bereits als 14-jähriger trat er 1972 dem DRK bei. Zwei Jahre später schon fungierte er im Ehrenamt als Ausbilder für Jugendrotkreuz und Wasserrettung. Beruflich ist er seit 1983 im Amt eines „Krankentransporteurs“ bei der damaligen Schnellen Medizinischen Hilfe angestellt gewesen. Mit der Wendezeit wurde er seitens seiner Kollegen und Kolleginnen zum Leiter Rettungsdienst gewählt. 20 Retter waren es damals in der Eilenburger Straße, heute steht er noch bis Jahresende drei Rettungswachen in Delitzsch, Zwochau und Bad Düben mit knapp 80 Mitarbeitern vor.
Sein persönlicher Ausbildungsweg ging steil nach oben. Nach Rettungssanitäter (1990) und Rettungsassistent (1993) gab er bereits ab 1996 sein Wissen als Lehrrettungsassistent weiter. Kurz zuvor wurde er in die Prüfungskommission der Industrie- und Handelskammer berufen, lies sich als Organisatorischer Leiter Rettungsdienst und später zum Zugführer ausbilden. Seit 2005 ist er Lehrer und Prüfer am Bildungswerk des DRK. Mit Veränderung des Berufsbildes war Andreas Schulze 2014 Nordsachsens erster Notfallsanitäter.
Schon frühzeitig entwickelte er die Strukturen für eine MANV-Planung im Landkreis Nordsachsen mit, erarbeitete die heute noch richtungsweisenden Checklisten nicht nur für den Massenanfall von Verletzten. So sind diese Standardwerk bei Großschadensereignissen und Katastrophen, Amok-, Terror- oder Lebensbedrohlichen Einsatzlagen. Mit Ideen und Enthusiasmus plante und organisierte er seit 1992 immer wieder Szenarien für Übungszwecke, um Rettungsdienst und Katastrophenschutz praxisnah auf die immer wieder neuen Dimensionen von Schadensereignissen einzustellen.
Hauptamt und Ehrenamt – das lässt sich bei Andreas Schulze nicht wirklich trennen. Und so wissen wir, dass es ein „Unruhestand“ sein wird, in den er sich ab Januar 2023 begeben wird.
Wir wünschen dir, lieber Andreas, alles erdenklich Gute und sagen herzlich Danke!